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17.08.2023 | Philipp Hambloch

Vorsicht, Betrugsmasche!

Im Anschluss an die FIBO 2023 kam es offenbar zu mehreren Fällen versuchten Betrugs durch eine angebliche Firma aus Malta oder auch anderen Ländern. Wir sprachen mit zwei Betroffenen über ihre Erfahrungen, um andere Unternehmen vor dieser mutmaßlichen Betrugsmasche zu warnen.

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Da sich die Schilderungen von Sebastian Wülker (Vertrieb Smartcircle) und Florian Hempen (CEO SOTA) ähneln, geben wir hier den Ablauf wieder, der so oder ähnlich mehrmals angewendet worden ist.

Lukrative Angebote angefordert

Im ersten Schritt meldete sich Ende Mai ein Unternehmer aus Malta bei Wülker. Dieser sprach Deutsch und gab vor, er handele im Auftrag einer Investmentfirma und ihm seien die Geräte auf der FIBO sehr positiv aufgefallen. Er bat um ein Angebot über 16 Zirkel, die für Hotels und Studios in Spanien vorgesehen seien. „In diesem und in anderen Fällen handelte es sich dabei um finanziell sehr lukrative Angebote. Offenbar wurden innerhalb der angeschlagenen Fitnessindustrie gezielt Firmen einer gewissen Größe und Struktur ausgewählt“, ergänzt Florian Hempen.

Erste Zweifel

Sebastian Wülker prüfte die Kapazitäten und bekam erste Zweifel, da offenbar kein Interesse bestand, die Geräte noch einmal anzuschauen, wie es sonst üblich ist. Auch der Wunsch nach einer Selbstabholung der Bestellung statt einer Lieferung wirkte etwas unkonventionell. Der Check der Website und der Namen brachte zudem keine Klarheit, eher im Gegenteil. Auch eine Nachfrage sei eher patzig beantwortet worden. Dennoch habe man sich angesichts des hohen Auftragswerts nach interner Diskussion dazu entschieden, einem vorgeschlagenen Treffen zuzustimmen. 

Treffen in Barcelona

Der Treffpunkt in einem Café in Barcelona wurde wohl auch in den anderen Fällen gewählt. Wülker reiste gemeinsam mit einem Geschäftspartner und einem Rechtsanwalt nach Spanien. Vor Ort trafen sie auf zwei Personen - der eigentliche Ansprechpartner war angeblich verhindert - die den Eindruck seriöser Geschäftsleute vermittelten und anfangs äußerst freundlich waren. Im Gespräch fielen die Herren, die unter verschiedenen Namen agierten, durch sehr geringe Kenntnis der Geräte und der Angebotsdetails auf. Hempel berichtet, die Gegenseite habe gar nicht verhandelt, was ebenfalls unüblich sei und habe vorgegeben, schnell über hohe Geldsummen entscheiden zu können. Zudem sei man psychologisch clever vorgegangen und habe versucht, durch die hohen Geldsummen emotionale Wirkung zu erzielen. Ein weiterer Kniff seien bewusst knappe Deadlines gewesen, um schnelle Entscheidungen zu erzwingen. 

Angebotserhöhung und ungewöhnliche Forderungen

Das Gespräch nahm plötzlich eine unerwartete Wendung. Aus den anfangs angefragten 16 Trainingszirkeln sollten plötzlich 80 Zirkel über einen Zeitraum von fünf Jahren werden. Allerdings wurde gefordert, den Rechnungsbetrag um 120.000 Euro zu erhöhen, diese 120.000 Euro sollten bitte in bar ausgezahlt werden, also an die Käufer vorab zurückfließen. Bei Wülker wurden sofort die Alarmglocken laut: Besteht hier etwa der Verdacht auf Geldwäsche? Es wurde ein nächstes Treffen auf einer Yacht vorgeschlagen. Wülker und sein Team hatten jedoch schnell die Entscheidung getroffen, einen solchen Vertragsbestandteil abzulehnen. Danach sei der Kontakt direkt abgebrochen.

Es blieb wohl bei Betrugsversuchen

Hempen dagegen blieb noch etwas länger mit der Firma in Kontakt, um deren Ziele zu ermitteln. Um den Anzahlungsbetrag zu erhalten, sollten im Gegenzug liquide Mittel (180.000 Euro in Bitcoin) überwiesen werden. Diese Summe wäre dann schnell weggewesen.

Zum Glück ist es in den uns bekannten sieben Fällen bei Versuchen geblieben. Möglicherweise gibt es mehr Betroffene oder die Masche wird noch immer angewendet. Einen weiteren Artikel zu diesem Thema finden Sie bei den Kollegen der Bodymedia. #

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