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11.12.2024 | Susanne Neumann

Im Gespräch mit Bernhard-Stefan Müller – CEO milongroup

Manche Menschen mögen keine Veränderungen, aber um in die Zukunft schreiten zu können, sind Veränderungen oftmals der Grundstein, neue Perspektiven anzugehen. Beim Unternehmen milon hat sich im letzten Jahr viel bewegt. Eine neue Geschäftsführung hielt Einzug und es gibt neue Entwicklungen und Projekte. Ich war in der glücklichen Lage, Bernhard-Stefan Müller, CEO der milongroup, für ein ausführliches Interview treffen zu können.

©Milongroup

Susanne Neumann: Bernhard-Stefan, Du bist nun etwas mehr als ein Jahr Geschäftsführer der milon industries GmbH. Wie war dieses Jahr für Dich? Wie hat man Dich in der Fitnessbranche aufgenommen, und welche Eindrücke hast Du in dieser Zeit gewonnen?

Bernhard-Stefan Müller: Es war ein unglaublich bewegtes Jahr. Die Geschäftsführung von milon war eigentlich nicht in meiner Lebensplanung. Die Menschen, mein Team und das hohe Potenzial unserer Produkte haben mir die Entscheidung zu bleiben jedoch sehr leicht gemacht. Es war und ist jedenfalls eine sehr intensive Zeit. In den letzten dreizehn Monaten haben wir aus einem etwas angestaubten Unternehmen ein agiles Unternehmen voller Ideen gemacht und schlummernde Potenziale gehoben. Das Team hat mir von Beginn an vertraut und ich dem Team – das hat die Arbeit sehr erleichtert. Mit den vielen neuen Produkten und Innovationen, die wir jetzt gelauncht haben – wie beispielsweise unsere Seilzüge milon X, das milon Bodyage, die neue Q+ Serie, das Physiotherapie-Erfolgsmodul, die milon Intelligenz und zwei neue Five-Geräte – und mit den Neuheiten, die wir auf dem Weltkongress Ende November vorstellen werden, war Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Da musst du dich im Team anschauen und dir gegenseitig vertrauen. Eigentlich ist es nahe am Wahnsinn, fast unmöglich, was wir uns für meine ersten zwölf Monate vorgenommen hatten, doch wir haben uns selbst übertroffen und bereits Projekte präsentiert, die eigentlich für Jahr zwei geplant waren. Ich bin unglaublich stolz auf mein Team, das keine Pause eingelegt, sondern einfach geliefert hat!

In der Branche hat man mich mit offenen Armen aufgenommen. Das war wirklich schön und auch ein wenig überraschend. Die Fitnessbranche und speziell die Industrie ist ja sehr familiär – Kongresse und Veranstaltungen erinnern oft an Klassentreffen. Bestärkend war auch, dass milon als Marke überall gerne gesehen wird, was viel über die Marke aussagt. Ich fühle mich in der Branche sehr wohl.

Du giltst als Digitalisierungsexperte. Welche Strömungen und Entwicklungsziele gehen damit einher?

Zuallererst geht damit wohl einher, dass ich sehr interessiert und neugierig darauf bin, wie sich Technologie und unser Leben durch Digitalisierung verändern. Digitalisierung ist ein Überbegriff, der vieles und gleichzeitig nichts aussagt. Für manche ist es Digitalisierung, wenn sie ihren Drucker statt mit LAN-Kabel über WLAN ansteuern können, andere denken dabei an Internet of Things, Software-as-a-Service, Robotik oder KI.

Das macht das Thema auch so spannend: Wie viel Digitalisierung ist gut, was müssen unsere Geräte heute können, und was wird in Zukunft von uns erwartet?

Hier gibt es mehrere Dimensionen. Eine ist die produktspezifische: Wir waren einer der ersten Gerätehersteller mit einer eigenen App. Diese ist aber inzwischen in die Jahre gekommen, weshalb wir sie jetzt neu entwickelt haben und – kleiner Spoiler – bald präsentieren werden. Es geht auch darum, wie wir unsere Kunden erfolgreicher machen und deren Kunden bei ihrer Zielerreichung noch besser unterstützen können. Hier haben wir für die kommenden Monate und Jahre eine digitale Roadmap, abgestimmt auf Trends, Technologie und natürlich den Kundennutzen.

Neben der Produktdimension gibt es zahlreiche Unternehmensbereiche, in denen wir gerade digitalisieren. Das beginnt bei der Buchhaltung, die ab 2025 papierlos arbeiten wird – was einfach klingt, aber in einem 50 Jahre alten Unternehmen gar nicht so leicht ist – und reicht über interne Prozesse bis hin zu Marketing und Kundenservice. Dort trainieren wir bereits eine eigene KI, die ähnlich wie ein Large Language Model (LLM), wie es von SaaS-Lösungen wie ChatGPT bekannt ist, neue Mitarbeiter im Onboarding und Training unterstützt.

Jüngst erreichte uns die milon-Pressemitteilung „Neue milon Intelligenz – KI-gestützte Trainingsoptimierung für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen“. Bitte erkläre doch unseren Lesern, was es damit auf sich hat.

Die milon Intelligenz basiert auf einem relativ einfachen Algorithmus, den wir speziell für Rehabilitations- und Therapieeinrichtungen entwickelt haben, unter anderem in der Krebstherapie (Kooperation mit OTT). Gerade für Krebspatienten, die täglich in unterschiedlicher Verfassung sind, ist ein auf die aktuelle Tages- und Kraftverfassung abgestimmtes Training sehr wichtig.

Dabei haben wir festgestellt, dass dieses Prinzip auch für andere Trainierende von großer Bedeutung ist. Passend zu unserem Namensgeber Milon von Kroton, der sich auf die Olympischen Spiele vorbereitete, indem er täglich ein Kalb um das Haus trug und dadurch immer stärker wurde, haben wir den Algorithmus um verschiedene Parameter erweitert und mit einer Vielzahl an Trainingsdaten und -plänen verfeinert. Herausgekommen ist die KI-gestützte milon Intelligenz, die Trainingserfolg, Zielerreichung und Trainingsqualität wie nie zuvor garantiert.

Wer sind für Dich die größten Innovationstreiber der Fitnessbranche?

Voller Stolz kann ich auf Basis der letzten 15 Monate und mit Blick auf das, was wir am 22. November präsentieren werden, milon ganz vorne nennen, aber auch Sensorpro, die gerade unglaublich viel bewegen, oder unsere Partner von Sportable, die Community-Building neu denken.

Von welchen anderen Branchen kann sich die Fitnessbranche hinsichtlich der Digitalisierung etwas abschauen?

Ich denke, die Fitnessbranche steht in der Digitalisierung erst am Anfang. Wir sind als Hersteller elektronischer Trainingsgeräte sicher digitale Vorreiter, aber die gesamte Branche steht vor Herausforderungen im Bereich vernetzter Trainingssysteme und vernetzter Studiowelten. Es gibt nicht die „eine“ Branche, von der man lernen kann, sondern viele: Internet of Things, Robotik und Künstliche Intelligenz bieten wertvolle Ansätze. Als Unternehmensberater, was ich ja mein ganzes Berufsleben lang war, konnte ich in jeder Branche etwas lernen.

Welche Rolle spielt die Zertifizierung von Geräten als Medizinprodukt in euren Planungen?

Für Milon und Five als zertifizierte Medizinproduktehersteller ist die Zertifizierung und Auditierung ein Qualitätsmerkmal. Neben dem Anspruch an technisch einwandfreie und langlebige Produkte „Made in Germany“ ist die Zertifizierung ein Qualitätsanspruch, der unseren Produkten zusätzlichen Wert verleiht. Sie bietet Käufern und Betreibern zusätzliche Sicherheit und ermöglicht neue Abrechnungsmöglichkeiten wie KGG und TRENA.

Kannst Du schon einen Ausblick auf das kommende Jahr geben? Welche Innovationen kann der Fachbesucher auf der FIBO 2025 von milon industries erwarten?

So viel sei schon verraten: Wir werden auf der FIBO 2025 größer vertreten sein als je zuvor. Unser Stand wird sich ganz um das Training der Zukunft drehen, und wir werden neben einigen digitalen Highlights sowohl bei milon als auch bei Five neue Geräte präsentieren, die die Art zu trainieren grundlegend verändern werden.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie hältst Du Dich fit? Bevorzugst Du ein spezielles Workout oder hängt Dein Herz an ganz anderen Sportarten?

Das ist für mich momentan gar nicht so einfach, da ich viel unterwegs bin und oft lange im Auto oder in Meetings sitze. Five ist mittlerweile ein fester Bestandteil meines Trainings. Unterwegs trainiere ich außerdem gerne mit Easy Motion Skin, wodurch ich mit unserem EMS-System auch abends im Hotel oder morgens bei einem Spaziergang trainieren kann. Wenn noch Zeit bleibt, trainiere ich in unserem Showroom in Emersacker oder Hüfingen oder in meinem Fitnessstudio in Innsbruck. Leider komme ich kaum noch zum Judo-Training, das ich jahrelang als Leistungssportler und Trainer geschätzt habe. Dennoch fühle ich mich dem japanischen Kampfsport nach wie vor verbunden, auch wenn der Sport, besonders der Sport im Freien, derzeit leider zu kurz kommt.

Das waren wirklich sehr interessante Einblicke. Ich danke Dir für dieses Gespräch und Deine Zeit.

 


Autor

Susanne Neumann

Leitende Redakteurin #FITNESS

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