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23.04.2025 |
Eckdaten der Deutschen Fitnesswirtschaft 2025
Auszüge des Kommentars DSSV Von Ralf Capelan Mitglied des Vorstands und Schatzmeister des DSSV
Die diesjährige Studie „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“ macht einmal mehr deutlich, welches enorme Zukunftspotenzial in der Fitness- und Gesundheitsbranche steckt. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass sich der positive Trend aus den Vorjahren weiter fortsetzt. Vielmehr zeigen sie auch, dass die Branche Grenzen durchbricht. So erreicht die Fitness- und Gesundheitsbranche im Betrachtungsjahr 2024 mit Blick auf ihre Mitgliederzahlen ihren bisherigen Höchstwert.
Gesundheit ist hier, und das über alle Altersgruppen der Trainierenden hinweg, eines der zentralen Motive, weshalb die Menschen den Weg in die Studios suchen. Dieses Gesundheitsstreben der Menschen, gepaart mit der Übernahme wesentlicher Gesundheitsdienstleistungen durch die Branche, leistet nicht nur einen bedeutenden Beitrag zur Volksgesundheit, sondern macht die Branche auch zu einem wichtigen Partner für Unternehmen, für die Wirtschaft und für die Politik.
Fitness als Teil der Prävention –
DSSV-Qualitätsoffensive stützt sich auf
wissenschaftliche Erkenntnisse
Wichtig ist die Bedeutung von Training in den Köpfen der
Menschen weiter zu verankern und gleichzeitig als
Branche die Anerkennung als Gesundheitsbranche und
als unverzichtbarer Partner für Krankenkassen, Sozialversicherungsträger
und Rehazentren zu erlangen.
Zu diesem Zweck startet der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband
deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen
im Jahr 2025 eine umfassende Qualitätsoffensive. Ziel
ist es, Fitnessanbieter verstärkt als unverzichtbaren
Teil der Gesundheitsversorgung zu positionieren. Dazu
wird nicht nur auf die zahlreichen bestehenden wissenschaftlichen
Untersuchungen, wie im Abschnitt zuvor
skizziert, Bezug genommen. Durch die enge Zusammenarbeit
mit Bildungseinrichtungen wie der
BSA-Akademie und der Deutschen Hochschule für
Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG)
werden wissenschaftliche Studien mit einem Fokus
auf die Fitness- und Gesundheitsanlagen durchgeführt.
Diese wissenschaftlichen Untersuchungen zielen unter
anderem darauf ab, die Wahrnehmung der Fitnessbranche
zu analysieren, um so Vorurteile abzubauen
und konkrete Handlungsempfehlungen für die Akteure
der Branche abzuleiten. Auch wurden bereits
erste Daten zur Personalqualifikation und den gesundheitsorientierten
Angeboten der Fitnessstudios erhoben,
die klar zeigen, welches enorme Potenzial die Branche
im weiten Feld von Gesundheit hat.
Branche setzt auf qualifiziertes Personal
In dieser Funktion der Branche spielt gut qualifiziertes
Personal eine eminent wichtige Rolle. Richtig angeleitet
entfaltet Fitnesstraining die oben beschriebenen
gesundheitspositiven Wirkungen. Eine Vielzahl
der Trainierenden braucht hierbei die Unterstützung
durch das Personal, wie eine Studie der DHfPG (2024)
zeigt. Dass die Menschen durch das Training einen
Gesundheitsbeitrag leisten wollen, zeigen jährliche
Untersuchungen der DHfPG zu den Treibern für
die Durchführung von Fitnesstraining. Neben dem
Wunsch nach einem ästhetischen Äußeren zeigt
sich vor allem Gesundheit als der zentrale Treiber,
wieso Menschen sich für eine Mitgliedschaft in den
Fitnessanlagen entscheiden. Dass die Anlagen diesem
Bestreben der Mitglieder nachkommen, zeigt
die auch im Betrachtungsjahr konstant hohe Weiterbildungsquote
von 89,8 Prozent. Die konstante
Relevanz der Mitarbeiterweiterbildung unterstreicht
die Bedeutung von Personal für die Dienstleistung
Fitness in der Branche, von der die Trainierenden
profitieren.
„Steigende Mitgliederzahlen in der Branche
führen zu einer erhöhten Auslastung der Anlagen
und steigern damit den Personalbedarf.“
Gleichzeitig aber zeigt sich im Betrachtungszeitraum,
dass sich die Zahl der Mitarbeitenden in der Branche im Vergleich zum
Vorjahr reduziert hat. Hier ist es an der Branche, sich
als Arbeitgeber attraktiv zu präsentieren und so das
nötige Personal zu finden, um den eigenen hohen
Qualitätsanspruch auch realisieren zu können. Dual
Studierende stellen hier eine attraktive Personalquelle
dar, da diese nicht nur ab Tag eins im Betrieb
einsetzbar sind, sondern durch das Studienmodell
ihr Kompetenzprofil stetig erweitern und dieses
Wissen und Können direkt in den Betrieb einbringen
können.
Effizienzschaffung durch Digitalisierung
und Künstliche Intelligenz
Im Zeitalter der Digitalisierung und der voranschreitenden
Verfügbarkeit von Künstlicher Intelligenz
sollten die Betriebe ihre Mitarbeitenden mit den entsprechenden
Rahmenbedingungen und Kompetenzen
ausstatten. Die Unterstützung der Trainer durch
digitale Systeme reduziert administrative Aufgaben,
sodass Trainer sich stärker auf die Betreuung konzentrieren
können. Automatisierte Planungs- und Dokumentationstools
erleichtern die Arbeit und steigern
die Effizienz. So können beispielsweise Verwaltungsprozesse
verschlankt werden, insbesondere beim
Check-in und der Mitgliederverwaltung. Effizienzsteigerung
durch Digitalisierung bedeutet nicht zwangsläufig
weniger Trainer, sondern eine Umverteilung
der Ressourcen. Weniger Verwaltung bedeutet mehr
Zeit für Mitgliederbetreuung, was die Servicequalität
erhöht. Die menschliche Interaktion bleibt essenziell.
Trotz technologischer Fortschritte bleibt der persönliche
Kontakt entscheidend für Motivation, Trainingserfolge
und langfristige Bindung. Digitalisierung unterstützt,
ersetzt aber nicht die menschliche Interaktion. Menschen
gehen zu Menschen – dennoch maximiert eine
durchdachte Umsetzung die Vorteile für Trainer und
Mitglieder.
„Das Gesundheitsbewusstsein und -streben der
Bevölkerung schlägt sich in steigenden
Mitgliederzahlen nieder.“
Bislang höchster Mitgliederstand erreicht
Bleibt die Anlagenzahl im Gesamtmarkt nahezu auf
konstantem Niveau im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnen
die Mitgliederzahlen dennoch ein deutliches
Plus. Das Gesundheitsbewusstsein und -streben der
Bevölkerung schlägt sich also in steigenden Mitgliederzahlen
nieder – trotz teilweise schwieriger wirtschaftlicher
Bedingungen in Deutschland, die vielfach
mit einem Kaufkraftverlust der Bürgerinnen und
Bürger einhergehen.
Während in der Vergangenheit bei Kaufkraftverlusten
aufgrund geringerer Priorisierung eher die Ausgaben für
Fitness und Gesundheit reduziert wurden, ist in der
jüngsten Zeit ein Wandel zu beobachten. Die Bedeutung
des Faktors Gesundheit nimmt in der Bevölkerung
deutlich zu.
Insgesamt 11,71 Millionen Menschen besitzen zum
Stichtag 31. Dezember 2024 eine Mitgliedschaft in
mindestens einer Fitness- und Gesundheitsanlage
in Deutschland. Dies stellt eine Steigerung um 0,41
Millionen Menschen (+ 3,6 %) gegenüber dem Vorjahr
dar. Das Mitgliederwachstum zeigt sich auch auf
Segmentebene.
Präventive Angebote als attraktives
Geschäftsfeld für Fitnessanlagen
Gesunde und leistungsfähige Beschäftigte sind für
den Erfolg eines Unternehmens unabdingbar. Seit
vielen Jahren hat sich das Betriebliche Gesundheitsmanagement
(BGM) daher als bedeutsame Maßnahme
durchgesetzt. Hierbei können Betriebe Fitness-
und Präventionsmaßnahmen anbieten, die
Gesundheitsressourcen fördern, Gesundheitskompetenz
aufbauen und arbeitsbedingte Belastungen reduzieren.
Für Fitness- und Gesundheitsanlagen stellt das
BGM ein attraktives Feld dar, das vielfach bereits im
Leistungsportfolio der Anlagen verankert ist. Förderfähige
Bewegungsangebote über Leistungsträger,
also beispielsweise Präventionsprogramme der gesetzlichen
Krankenversicherer nach Paragraf 20 SGB V,
bietet hingegen aktuell nur ein geringer Teil der
Fitness- und Gesundheitsanlagen an. In derartigen
Angeboten liegt aber ein enormes Potenzial, das viele
Einrichtungen durch entsprechende (Nach-)Qualifikation
ihrer Mitarbeitenden ausschöpfen können. So
sprechen die Anlagen nicht nur neue Zielgruppen an,
sondern verleihen ihrer Rolle als Gesundheitsanbieter
noch weiteren Nachdruck.
Bedeutung dieser Studie
Gemeinsam mit Deloitte und der DHfPG hat der
DSSV als Arbeitgeberverband deutscher Fitness und
Gesundheitsanlagen auch in diesem Jahr diese
wissenschaftliche Studie erstellt. Der Fitness- und
Gesundheitsbranche liegt damit eine verlässliche,
belastbare Quelle aussagekräftiger Kennzahlen vor.
Die „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“
sind eine repräsentative „Visitenkarte“ der Branche,
ein Ausdruck der Wirtschaftskraft und ein Bekenntnis
zur Transparenz.
Vier Jahrzehnte DSSV – seit 1984 im
Dienst der Branche
Seit 1984 unterstützt der DSSV die Präventions-, Fitness-
und Gesundheitsbranche umfassend dabei, die
Qualität des Angebotes und die Akzeptanz in der Bevölkerung
zu steigern. Als größter Arbeitgeberverband
der Branche in Europa gehören wir zu den Spitzenverbänden
der deutschen Wirtschaft. Als Mitglied in
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
e. V. (BDA) und der Arbeitgebervereinigung
BusinessEurope sind wir ein starker Interessenvertreter
unserer Branche in Deutschland wie in Europa.
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