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Today & Tomorrow

14.04.2022 | Susanne Neumann

40 Jahre Linzenich Gruppe

Die LinzenichGruppe hat mich zum Interview eingeladen. Es erwarten mich drei Brüder, die in Bergisch-Gladbach und Umfeld ein regionales Familienunternehmen mit elf Standorten aufgebaut haben. Das mit den drei Brüdern ist ja nichts Neues in der Branche. Ich frage mich, wie es immer wieder zu dieser Konstellation kommt. Ich kenne nicht einmal privat drei Brüder und mir ist niemals ein Geschäftsmodell mit drei Schwestern begegnet. Unweigerlich fallen mir die Jacob Sisters ein, aber das ist ein anderes Thema – zudem sind sie zu viert.

Redakteurin Susanne Neumann mit Ferdinand, Johannes und Marc Linzenich

Der herzlichste Empfang, den man sich wünschen kann: Gut gelaunt, warmherzig und sehr gastfreundlich begrüßen mich Ferdinand Linzenich, der älteste Linzenich-Bruder, Johannes, der mittlere Bruder, und Marc, der Benjamin. Mein erster Eindruck: Die „Jungs“ verstehen ihr Handwerk ohne Wenn und Aber.
Dieses Jahr feiern sie das 40-jährige Firmenjubiläum und ich darf mir einen sehr persönlichen Clip anschauen, der alle Stationen beschreibt. Es wird deutlich, dass sie immer neugierig waren, mit den Trends der Branche zu gehen.

Im Mittelfeld des Gespräches stelle ich die Frage nach dem Urknall.
Ferdinand Linzenich: Ursprünglich waren mein Bruder Johannes und ich 1982 sehr aktiv im örtlichen Karate-Verein. Es gab dort diverse Disharmonien und wir, Anfang 20-jährig, wollten unseren Sport ohne Gezanke ausüben. Also mieteten wir uns eine circa 400 Quadratmeter große Fläche in einem frisch entstehenden, zentralen Neubau, ungeachtet der Frage nach Liquidität, was man aus heutiger Sicht als Schnapsidee bezeichnen würde. (Großes Gelächter am Tisch.) Die ersten Fernsehaufzeichnungen von Jane Fonda schwappten zu uns nach Deutschland und da wir damit kokettierten, ebenfalls Aerobic im Programm zu haben, hatten wir über Nacht fast 100 Anmeldungen von Damen, die Aerobic machen wollten. Ganz wunderbar für uns, aber wir wussten nicht wirklich, wie es geht. Also folgte ein Wochenend-Crash-Kurs und am Montag darauf ging es schon los.

Das ist ja schon einmal gutgegangen und ich denke, der Spruch „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist nicht an den Haaren herbeigezogen.
Stand heute betreibt die LinzenichGruppe elf Fitness-Studios mit 160 Mitarbeitern. Es ist nicht einfach, die hohe Messlatte kontinuierlich oben zu halten.

Professionelles Qualitätsmanagement ist ein großes Thema.
Marc Linzenich: Uns ist bewusst, dass nur ein zufriedener Mitarbeiter im hohen Maße abliefert. Wir haben ein internes Bewertungssystem und regelmäßige Teambesprechungen, die durchaus kreativ sind und Früchte tragen. In diesem Bewertungssystem bewerten sich nicht nur die Mitarbeiter untereinander, auch die Geschäftsführung wird von den Mitarbeitern bewertet. Selbstverständlich lösungsorientiert und mit Feedback. Diese Meetings sind hochgradig wichtig für eine positive Weiterentwicklung und wirken der klassischen Betriebsblindheit entgegen.

Über Jahre arbeiten wir mit einer externen Firma zusammen, die Misery-Shoppings in all unseren Studios durchführt. Nur durch kontinuierliche Reflexion kann man an sich arbeiten.

Und respektvoll muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass so mancher Mitarbeiter zum Beispiel im Sales der Mitgliedschaften deutlich besser ist, als wir es sind. Nicht jeder ist in jeder Disziplin brillant.

Einer unserer Slogans lautet: „Ob Kunde oder Mitarbeiter, wir wollen, dass Menschen sich bei uns wohlfühlen, und motiviert ihre Ziele erreichen!“ Bei all den Trends und Fitness-Entwicklungen darf man nicht vergessen, dass ein Fitness-Studio auch eine hohe soziale Komponente hat. Und jeder verbringt seine Freizeit nur dort, wo er sich wohlfühlt.

Und sonst so? Bei der Vorab-Recherche habe ich von Firmenfitness-Angeboten gelesen. Ich muss an die üblichen Kooperations-Angebote der 2000er Jahre denken: Rahmenvereinbarungen mit Firmen, die nur auf einen Rabatt auf den Mitgliedsbeitrag hinauslaufen. So etwas ist bei Linzenichs aber „last season“.
Marc Linzenich: Wir sehen in der Zusammenarbeit mit Firmen großes Potenzial. Das, was man unter Firmenfitness in der Vergangenheit verstand, zündet heute nicht mehr. WIR müssen in die Firmen gehen und aktive Angebote umsetzen. Arbeitsplatzanalyse, aktive Pause, digitale Gesundheitstage oder ein kompletter Outdoor-Tag im Team, zum Beispiel am Wochenende, sind die Möglichkeiten von heute.
Johannes Linzenich, der mittlere Bruder, lässt seine Tätigkeit ausschleichen und hat seinen Ruhestand schon im Auge. Langeweile scheint nicht zu drohen, mir wird von diversen Hobbys und Plänen berichtet.

Johannes Linzenich: Mein Rückzug ist keine Übersprunghandlung, ich bereite mich seit drei Jahren auf meinen Ausstieg vor. Wir haben alle Kinder und die nachfolgende Generation steht in den Startlöchern. Auch das ist soziale Verantwortung. Man muss als Unternehmer abgeben können, an kompetente Mitarbeiter, die in der Corona-Zeit manchen Prozess selbst entwickelt und begleitet haben, und eben auch an die nachfolgende Generation.
Speziell in den letzten Monaten konnten wir feststellen, dass unsere Mitarbeiter, wenn man sie „laufen lässt“ Prozesse sehr innovativ weiterentwickeln und eigenständig betreuen. Eigentlich ein sehr schönes Gefühl, wenn man feststellt, dass man seine Mitarbeiter im positiven Sinne geformt hat.
Und wo soll die Zukunftsreise der LinzenichGruppe hingehen? Alle antworten mir unisono:
Es gebe da noch Potenzial für weitere vier Anlagen. Wir warten auf eine Gelegenheit. Wenn manche Corona als Killer gesehen haben, haben wir versucht zu schauen, welches Potenzial bringt uns diese Krise?

Mein abschließender Eindruck: Understatement wird in der LinzenichGruppe großgeschrieben. Die Geschäftsführer sind mit dem Unternehmen gewachsen und waren stets bereit, sich dynamisch weiterzuentwickeln. Der Besuch war mir eine Freude, Brüder Linzenich, und ich wünsche weiterhin alles Gute und Erfolg!


Autor

Susanne Neumann

Leitende Redakteurin #FITNESS

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